Die Globalisierung und Digitalisierung stellen Unternehmen weltweit vor Herausforderungen. Sie erfordern einen stetigen Wandel, um nicht den Anschluss an den Wettbewerb zu verlieren. Und der tummelt sich reichhaltig auf der ganzen Welt. Gleichzeitig müssen die Betriebe mit neuen Kundenwünschen hantieren. Es bedarf immer schneller innovativer Produkte, die möglichst einzigartig sind. Mehr kosten darf das nicht. Im Gegenteil. Wer keine kontinuierliche Preisreduktion vorantreibt, besteht nicht am Markt.
Die Folge dieses Wandels sind kürzere Produktlebenszyklen. Ein Top-Modell aus dem Frühjahr kann – oder darf – schon im Winter nicht mehr en vogue sein. Um dieser Geschwindigkeit zu folgen, braucht es effizientes Product Lifecycle Management. Faktoren wie Produktivität, Qualität und Prozessoptimierung drängen immer mehr in den Vordergrund. Wie das datenbasierte PLM der Zukunft und der Weg dorthin aussieht, ohne die Kunden zu vernachlässigen, skizzieren drei Experten: Malte Manke, selbstständiger Berater im Bereich IT-Transformation, Dr. Julian von der Ecken, Senior Data Scientist und Trainer bei der Point 8 GmbH, und PLM-Coach Jörg von Heißen. Gemeinsam erläutern sie, wo ein Wandel zum kundenorientierten und datengetriebenen PLM beginnt, welche Hürden warten und wie der Prozess gelingt.
Ausgangspunkt für Verbesserungen
Unternehmen, die eine Veränderung ihres PLM anstreben, sollten zunächst die gesamte Wertschöpfungskette ihres Produkts betrachten. Nur so können sie evaluieren, an welcher Stelle die Verbesserungen ansetzen müssen. Das kann in der Konzeption oder Entwicklung beginnen, oder das endgültige Produkt und den Vertrieb fokussieren. Daraus resultieren Ziele für alle Bereiche des Unternehmens, die optimiert werden müssen. Letztlich sind es konkrete Ideen und Strategien, die den Wandel und die dazugehörigen Schritte fixieren und planbar machen.
Für die Entwicklung dieser Ansätze braucht es Verantwortliche im Unternehmen, die eine zentrale Position im PLM-Wandel einnehmen. Funktionale Lösungsarchitekt*innen agieren im Zusammenspiel mit technischen Lösungsarchitekt*innen. Sie übernehmen die inhaltliche Gestaltung und formen neue IT-Strukturen, prüfen die Realisierbarkeit von Ideen und Konzepten, entwickeln Daten- und Informationsmodelle und sorgen für funktionierende Schnittstellen. Daraus entstehen PLM-Prozesse, die den Erfolg des Wandels maßgeblich beeinflussen.
Herausforderungen in der Umsetzung
PML-Transformationsprogramme und deren Realisation sind für Unternehmen eine komplizierte Angelegenheit. Sie beinhalten verschiedenste Aspekte, sie sind immer einzigartig. Konsequenzen daraus zeigen sich oft an der Belegschaft. Nur wenige Mitarbeiter*innen aus Zeiten des vorherigen PLM-Systems kann das Unternehmen halten, es verbleiben Expert*innen aus spezifischen Fachbereichen. Sie haben die Erfahrung, ein neues PLM-System einzuführen. Eine große Herausforderung, denn individuelle Programme funktionieren nie wie eine Musterlösung.
Hinzu kommen Unmengen an Informationen und Daten, die interagieren. Es entsteht eine enorme Komplexität, die geplant werden muss. Manche PLM-Programme betreffen Fachbereiche, in denen es schon schwierig ist, Ziele zu formulieren, die durchsichtig genug sind, um sie umsetzen zu können. Gerade in großen Unternehmen müssen die Maßnahmen alle Bereiche einschließen. Erst dann bewirkt der Wandel eine nachhaltige Verbesserung.
Nach der Einleitung durch Jörg von Heißen erklärt Dr. Julian von der Ecken, wie Data Science für PLM-Programme als nützlicher Problemlöser fungiert. Malte Manke ordnet die Faktoren in eine gesamtunternehmerische Strategie ein.